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Indianer Medizin als Vorreiter der heutigen Heilkunde

Indianer-Medizin

Natürliche Wirkstoffe in der indianischen Medizin

Die „Native“, wie die Amerikaner ihre Ureinwohner nennen, besiedelten schon lange vor den Weißen den nordamerikanischen Kontinent. Das gängige, durch viele Filme vermittelte Bild lässt bei dem Wort Indianer an wilde Mustangs, Pfeil und Bogen, rote Haut, langes, schwarzes Haupthaar, Federkopfschmuck und den Regentanz der Medizinmänner denken. Diese Medizinmänner, die im übrigen nicht immer männlich sein müssen, stehen aber für wesentlich mehr als Regentanz und Geisterbeschwörungen. Wiewohl die Eingeborenen unter vielen Krankheiten der späteren Zeit ursprünglich nicht zu leiden hatten, sie ernährten sich gesund und ausgewogen und kannten keinen Zucker und keinen Alkohol, waren die Medizinmänner vielbeschäftigt. Indianer Medizin ist nicht im Sinne von Medikamenteneinnahme, sondern als Medizin im Wortsinn, als „Heilkunst“, zu verstehen. Der Medizinmann hat als Heiler vielfältige Aufgaben. Er ist der Arzt seines Stammes, allerdings kein Allgemeinmediziner, sondern eher ein Seelendoktor, der Hilfe bietet zur Erlangung oder Erhaltung der seelischen und geistigen Gesundheit.

Der Schamane ist das Verbindungsglied der Indianer zu den Geistern der Verstorbenen sowie zu den Göttern und vermittelt den Lebenden den Kontakt zu ihren Schutzgeistern, er fungiert also als Priester und Seelsorger. Er sorgt so für Lebenbedingungen in einem gut funktionierendem sozialen Umfeld und für die seelische Gesundheit als Aspekt für körperliches Wohlbefinden. Die angewandten Heilmethoden sind variantenreich. Meditation zur Entspannung und Stärkung von Körper und Seele sowie Trance durch kultische Rituale sind die Behandlungsmethoden des – nach dem Häuptling – wichtigsten Stammesmitglieds. Der Medizinmann weiß auch um die therapeutische Wirkung der Musik. Der starke emotionale Einfluss rhythmischer Trommelschläge kann mitreißend, entspannend, beruhigend, einschläfernd und hypnotisch wirken und beinflusst die Körperrhythmen wie Pulsschlag, Herzfrequenz und Gehirnaktivität. Zur Reinigung von Körper und Geist hält der Schamane das sogenannte Schwitzhüttenritual ab. Die Schwitzhütte ist ein kuppelförmiges Bauwerk aus Weidenstäben mit symbolischen Darstellungen der Elemente, wird in der Mitte durch heiße Steine beheizt und dient dem Auftanken neuer Energie. Mit dem Medizinmann hat die Indianer Medizin also einen Priester, einen Sozialarbeiter, einen Psychologen und einen Alternativmediziner in Personalunion. Ob in der Psychosomatischen Medizin, der Hypnotherapie, der Musiktherapie, der Pastoralpsychologie oder der Lebens- und Sozialberatung, die Heilkünste der indianischen Medizinmänner finden auch in den Behandlungsmethoden des 21. Jahrhunderts noch Anwendung.

Schamanismus in der Medizin der Indianer

Die alten weisen Frauen des Stammes übernehmen in der Indianer Medizin die Aufgabe, die heute dem Hausarzt zufällt – die innere und äußere Anwendung heilender Substanzen und physikalische Behandlungen . Pflanzensäfte, Kräutersalben und Wurzeltinkturen waren ihre Heilmittel. Gegen Übelkeit verabreichen sie Minze, Fichtenzapfenessenzen helfen gegen Halschmerzen, die wohltuende Wirkung von Salbei kennen sie ebenso wie den Vitaminreichtum von Pinienkernen. Kokablätter und Pilze verwenden sie zur Linderung von Schmerzen und als Betäubungsmittel, zur Blutstillung und Entzündungshemmung kommt die virginische Zaubernuss zum Einsatz. Massagen und die Kraft von heilenden Kristallen sind ihre Physiotherapie.Alle diese Aspekte der ursprünglichen Ideen der Indianer – Medizin sind in den Konzepten, Anschauungen und Forschungsergebnissen der modernen Medizin wieder zu finden.Die Ganzheitsmedizin, die die Einheit von Körper, Seele und Geist als Prämisse anerkennt, gleicht der Philosophie des Schamanen, für den innere Kraft und seelische Ausgewogenheit auch Gesundheit bedeuten. Die psychosomatische Medizin beschäftigt sich mit der Verflechtung körperlicher Krankheiten, seelischer Störungen und sozialer Lebensbedingungen. Die Homöopathie ist heute anerkannte Therapieformen nach dem Arzneimittelgesetz und wendet sogenannte Urtinkturen auf pflanzlicher, tierischer oder mineralischer Basis an. Esoteriker sind der festen Überzeugung, dass das Tragen bestimmter Heilsteine als Schmuck auf bestimmten Körperteilen zu deren Heilung beitragen. Pflanzensynergien, die bereits den Indianern bekannt waren, bilden heute die Grundlage für Kräutersalben, Massageöle und medizinische Säfte. Indianische Heilkräuter finden sich ebenso in Heilteesorten wie in wohlriechenden Räucherwerk. Selbst der immunstärkende Gang in die mit dem indianischen Schwitzhäusschen vergleichbare Sauna – die Medizin der Indianer ist immer gegenwärtig.